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| Skurrile Erfolgsgeschichte mit galaktischem Ende
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 "Die Giftköchin" 
          von Arto Paasilinna
 "Die Giftköchin" 
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Ein guter Start führt schnell in die nordische Besonderheit des Lebens der Protagonisten ein. Dicht aufeinander folgend erfährt man im Schnellverfahren wesentliche Umstände des alten Großmütterchens, das fast märchenhaft ihr Leben in der Einsamkeit ihres kleinen Besitztums gestaltet. Fesselnd und nachgehend beschreibt der Autor auch das unruhige und perspektivlose Tun ihres missratenen, stets fordernden Neffen und seiner kriminellen Freunde.
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          Die Geschichte entwickelt sich sehr schnell, sie wird bitterböse 
          und gemein. Das Vorhaben der alten, zarten Person, sich gegebenenfalls 
          das Leben zu nehmen, schlägt für den Leser schnell um in die 
          Vorstellung, dass diese auf sie gerichtete Wut sich an ganz anderer 
          Stelle entladen müsste.
          Ihre gerade noch rechtzeitige Flucht vor der Niedertracht der drei zügellosen 
          Männer zu einem alten Freund in der Stadt zeugt von ihrer Gerissenheit. 
          Die harmlose Dame entpuppt sich dort - in fast schon skurril-witziger 
          Weise - als kenntnisreiche Chemikerin und Giftmischerin. Ihr eigentliches 
          Vorhaben entwickelt sich dann jedoch ganz unvermittelt in eine ganz 
          andere Richtung, die passt und doch nicht geplant war.
        Das Geschehen wirkt manchmal sehr spontan und zufällig. Manchmal 
        erscheinen die in ihrer letztlich zu knappen Form beschriebenen Vorkommnisse 
        unglaubwürdig. Bisweilen kommt einem der Plot wie eine sarkastische 
        Komödie, ein zynisches Märchen vor, wenn die harmlose Seniorin 
        und eigentlich berechnende Selbstmörderin eher ungewollt zur Henkerin 
        mutiert.
          
          Man kommt den Ereignissen gut hinterher, denn es gibt nur zwei Erzählstränge, 
          die klar und eindeutig nachzuvollziehen sind. Der etwas über 200 
          Seiten starke Roman lässt sich ohne Probleme zügig lesen und 
          auch kleinere Unterbrechungen werfen einen nicht aus der Bahn. Schnell 
          findet man sich in die Handlung wieder ein. Ein ideales Buch für 
          Berufspendler, Bett-, Terassen- und Gartenleser.
 "Die Giftköchin" 
          von Arto Paasilinna
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Was haben der deutsche und schwedische Humor gemeinsam? 
          Es gibt ihn nicht! Das jedenfalls meint Arto Paasilinna. In der Tat 
          sind seine Romane auf den ersten Blick für Nicht-Finnen oftmals 
          so schräg wie manch finnische Musik, doch hat man erst einmal Gefallen 
          daran gefunden, kommt man nicht mehr davon los. Paasilinnas "Giftköchin" 
          ist wieder so ein Beispiel herrlich grotesken Humors aus Finnland.
          
        
| Buchtipp | 
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 Offizierswitwe Linnea könnte ein beschauliches Leben auf dem Land 
          führen, wenn da nicht ihr Neffe Kauko wäre, der immer dann 
          mit seinen beiden Kumpanen auftaucht, wenn Zahltag ist und folgerichtig 
          der armen Linnea ihre Rente abknöpft. Eines Tages jedoch entscheidet 
          sich Linnea zur Gegenwehr und flüchtet in die Stadt zu ihrem Ex-Liebhaber, 
          seines Zeichens betagter Mediziner. Zum bloßen Selbstschutz, um 
          im Fall des Falles ihr eigenes Leiden abzukürzen, braut sich Linnea 
          nun in der Wohnung des Medizinalrates ein Giftgemisch zusammen. Als 
          Geste der Versöhnung schickt sie ihrem Neffen Kauki und seinen 
          Kumpels außerdem einen exquisiten Delikatessen-Korb zu, doch leider 
          verirrt sich etwas Gift in den selbstgemachten Salat. Die Menge ist 
          zwar so gering, dass noch niemand getötet wird, aber Kauki und 
          seine Freunde spüren gleich, dass Linnea sie umbringen wollte und 
          trachten der alten Dame von nun an nach dem Leben. Die Mordversuche 
          scheitern jedoch und die Kleinganoven sterben ungewollt durch dumme 
          Zufälle selber an dem Gift.
          
"Die Giftköchin" ist eine rabenschwarze Krimihumoreske, 
          in der die Kleinkriminellen über alle großen Fragen des Lebens 
          und vor allem darüber räsonieren dürfen, wie ungerecht 
          es doch ist, dass man für einen Mord an einem alten Menschen genauso 
          lang hinter Gittern muss wie für einen Mord an einem jungen Menschen, 
          der noch sein ganzes Leben vor sich gehabt hätte. Offizierswitwe 
          Linnea gibt das perfekte und amüsant geschilderte Bild einer - 
          scheinbar - harmlosen, lieben alten Frau, die es aber ebenfalls faustdick 
          hinter den Ohren hat und deren Gewissen von ihren drei Morden nicht 
          wirklich belastet wird. Herrlich skurril auch die Begegnung zwischen 
          Linnea und einem abgehalfterten sowjetischen Kapitän, der sie samt 
          Leiche aus Seenot rettet, was kurzzeitig diplomatische Verwicklungen 
          heraufbeschwört. Daneben ist der Roman mit allerlei Spitzen gegen 
          das Establishment, aber auch anderen Gesellschaftsschichten gespickt, 
          so dass letztlich jeder sein Fett weg kriegt. Am Ende landen dann auch 
          alle in der Hölle, aber selbst hier weiß sich Linnea von 
          ihren Freunden, u.a. dem Oberteufel persönlich, bestens vor Kauki 
          & Co. beschützt und die drei dumm-dreisten Nichtsnutze haben 
          wieder einmal das Nachsehen. Das Leben ist so ungerecht - und so bizarr 
          wie finnischer Humor!
 "Im Wald 
          der gehenkten Füchse" von Arto Paasilinna
 "Im Wald 
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Kein Jahr ohne einen neuen Paasilinna. Seit dem Spätsommer 
          2000 reiht sich nun die Farce "Im Wald der gehenkten Füchse" 
          ein in die vier bisher in Deutschland erschienenen Romane des finnischen 
          Erfolgsautors.
          Oiva Juntunen, durch einen genialen Coup nunmehr Besitzer von 36 Kilogramm 
          Feingoldbarren, ist auf der Flucht vor seinen einstigen Komplizen und 
          verläuft sich in der Einöde Lapplands. Dort trifft er auf 
          den versoffenen und großspurigen Major Remes, der nach einem selbstverschuldeten 
          Manöver-Chaos eine Auszeit nimmt und ohne einen Groschen dasteht. 
          Die beiden ungleichen Gesellen beschließen, vorerst gemeinsam 
          in der Wildmark zu leben, was nicht ohne Probleme bleibt. Der Militär 
          begibt sich notgedrungen in die Dienste von Juntunen, der sich von hinten 
          und vorne bedienen lässt und seinen Lakaien mit dem gestohlenen 
          Gold löhnt. Remes wiederum erfährt vom kriminellen Vorleben 
          seines neuen Kameraden und will ihn - rasend vor Wut - töten, was 
          letztlich misslingt. Die Herren arrangieren sich, zumal die Notgemeinschaft 
          durch die hochbetagte Samin Naska bereichert wird, die - selbst auf 
          der Flucht vor der Einweisung ins Altersheim - fortan den Haushalt führt. 
          Mit einer Frau im Hause nimmt nun das luxuriöse Leben seinen Lauf, 
          das durch die Ankunft zweier aus Stockholm georderter Freudenmädchen 
          zum opulenten Weihnachtsfest seinen Höhepunkt findet. Aber es kommt, 
          wie es kommen muss. Der Mörder-Komplize bahnt sich den Weg durch 
          die Einöde und stört die Idylle und baumelt dann zur Strafe 
          in den Fuchsfallen des Waldes.
          Auch Paasilinna ist mit diesem in Finnland bereits 1983 erschienen Roman 
          ein Coup gelungen: Der ihm eigene hintergründige Humor und stets 
          frische Sprachwitz sowie seine ungezügelte Phantasie treiben den 
          Leser an, der kaum die nächste absurde, abgedrehte Szene der Räubergeschichte 
          abwarten kann. Hier ist dem Autoren erneut ein starkes Stück mit 
          hohem Unterhaltungswert gelungen, in dem auch der eine oder andere Seitenhieb 
          auf die deutschen Touristen verteilt wird.