Mit dem vierten Band der Schwedischen  Kriminalbibliothek legt der "Neuer Europa Verlag" und der Herausgeber  dieser Reihe einen der "Großen Vier" der schwedischen  Kriminalliteratur der 1950er Jahre wieder auf. Neben Vic Suneson, sein  bürgerlicher Name lautet Sune Viktor Lundquist, sind das Stieg Trenter, Maria  Lang und H.-K. Rönnblom. Von Suneson erschienen in den Jahren 1966-1974 vier  Bücher in dem Ostberliner Verlag Volk und Welt. Darunter auch der Titel  "Der falsche Adressat", der nun wieder neu aufgelegte Krimi "Mord  ist mein Ziel".
          
          
          Ingela Malm, die Tochter des verstorbenen ersten  Kriminalassistenten David Malm und ehemaliger Kollege des nun in diesem Fall  zuständigen Kriminalkommissars O.P. Nilsson, wird wegen Mordes angeklagt. Des  Mordes an dem Innenarchitekten Staffan Dorell. Und die Indizien sprechen gegen  sie. Sie war seine Geliebte, sie war am Tatort und wurde dort von Zeugen zur  fraglichen Zeit gesehen. Die Tatwaffe, aus der die Schüsse abgegeben wurden,  war die ihrige. An ihren Handschuhen wurden Schmauchspuren festgestellt. Aber  hatte sie auch ein Motiv? Die früheren Kollegen ihres Vaters waren dem Gesetz  gegenüber verpflichtet, Ingelas Schuld nachzuweisen und das würden sie auch  tun. Und die Indizien sprechen eine eindeutige Sprache. Aber sie verfolgen noch  andere Spuren. Dorell wurde am Tage seiner Ermordung aus dem Gefängnis  entlassen. Er war wegen Totschlags an seiner damaligen Verlobten Marina  Grönberg zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Dorell hatte seine Verlobte mit  Vorsatz auf dem Grundstück ihrer Eltern in den Swimmingpool gestoßen und  dadurch ihren Tod verursacht. Und so untersuchen die Polizisten auch diesen Fall  noch einmal. Den Dorell verbindet beide Vorgänge: einmal als Angeklagter,  einmal als Opfer. Und er hatte Angst. Begründete Angst. Die Ermittler stoßen  auf Merkwürdigkeiten. Alte Alibis werden überprüft, neue Zusammenhänge werden  aufgedeckt und Vernehmungsprotokolle noch einmal gewälzt. Nach und nach wird  klar, dass die Lösung in der Vergangenheit liegt und etwas mit Kunstsammlern und  Kunstfälschern zu tun hat.
          
          Vic Suneson legt hier einen Polizei- und  Gerichtskrimi vor. Er wechselt die Schauplätze zwischen dem Stockholmer  Gerichtssaal mit seinen manchmal turbulenten Verhandlungen und den fieberhaften  Ermittlungen über ein scheinbar längst aufgeklärtes Verbrechen. In Rückblenden  werden die Ereignisse vor vier Jahren geschildert. Als ein Zeuge spurlos  verschwindet kommt den Ermittlern der Kommissar "Zufall" zu Hilfe und  sie bekommen einen zeitlichen Aufschub durch einen Streik. Dieser Kriminalroman  ist ein Rätselkrimi, bei dem ein Mosaikstein nach dem anderen seinen Platz  findet, wobei am Ende der Zufall aber auch die Kombinationsgabe zu einer  überraschenden Lösung führen.
          
          
                  
                  
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            Vielen Dank an Jürgen Ruckh aus Esslingen
            © April 2008 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien