| Ein stilles Sterben "Kalter November" von Karin Wahlberg
Karin Wahlbergs dritter Roman um den sympathischen 
        Kommissar Claes Claesson spielt wie die beiden ersten auch teilweise im 
        Krankenhausmilieu. Es geht um eine zurückhaltende, unauffällige 
        Schwesternschülerin, die tot aufgefunden wird. Claesson findet in 
        ihrem Freund schnell einen Tatverdächtigen, doch tappt die Polizei 
        lange im Dunkeln, was das Motiv anbelangt. Nach und nach kristallisiert 
        sich das traurige und einsame Leben der Toten heraus. Um das Motiv herauszufinden, 
        muss das Team um Claesson jedoch tief in der Vergangenheit der jungen 
        Frau graben. Der Roman gefällt insbesondere aufgrund seiner detaillierten 
        Charakterzeichnungen. Sowohl die Ermittler als auch die Personen im Umkreis 
        der Toten werden derart anschaulich geschildert, dass man den Eindruck 
        bekommt, sie seien einem ganz nahe. Diese Nähe wird auch dadurch 
        erzeugt, dass sich Wahlberg viel Zeit und Raum für ihre Charaktere, 
        ihre privaten und beruflichen Sorgen, nimmt. Ganz bewusst zieht sie spinnengleich 
        ein Netz, das wiederum alle Personen miteinander verbindet. So kennt beispielsweise 
        Claessons Frau die Vorgesetzte der jungen Schwesternschülerin, die 
        außerdem einen Sohn hat, der mit dem Freund des Opfers befreundet 
        ist. Die Stimmung ist der Jahreszeit angemessen trübe und scheint 
        Krisen, auch im persönlichen Leben der Ermittler, geradezu heraufzubeschwören. 
        Kritisch anzumerken wäre lediglich, dass einem geübten Leser 
        relativ schnell klar wird, wer als Täter in Frage kommt und man die 
        Ermittler gerne selbst etwas schneller auf die richtige Spur gebracht 
        hätte. Doch alles in allem ist dies ein äußerst gelungener 
        Roman, der ohne effektheischende Gewaltszenen auskommt - es ist ein stilles 
        Sterben.Vielen Dank an unsere Rezensentin Katja Perret. © 24. Januar 2005 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
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      | Zwei Drittel Krankenhausroman, ein Drittel Kriminalroman "Die falsche 
          Spur" von Karin Wahlberg
Karin Wahlberg ist eigentlich Ärztin an der Universitätsklinik 
          von Lund. Mit "Die falsche Spur" hat sie ihren ersten Kriminalroman 
          vorgelegt, der in ihrem Heimatland den Sprung in die Bestsellerlisten 
          schaffte. Weitere Krimis mit der Chirurgin Veronika Lundborg-Westman 
          sollen folgen. Diese Chirurgin ist es, die eines Morgens im Krankenhaus 
          eine Kollegin tot in der Dusche liegend entdeckt. Die Kollegin, Maria 
          Kaahn, galt bei Frauen als arrogant und reserviert, war bei Männern 
          jedoch äußerst beliebt. Der ermittelnde Hauptkommissar Claes 
          Claesson (ja, er heißt tatsächlich so) beginnt die komplexen 
          Beziehungsstrukturen in einem Krankenhaus zu durchforsten, wobei viele 
          Stereotype zu Tage treten: Da gibt es zunächst einmal die hübsche, 
          aber etwas naive Krankenschwester Beata, die interessante Beobachtungen 
          gemacht hat, dann den profilierten Oberarzt Petren, der sein Krankenhaus 
          souverän zu führen scheint sowie diverse andere Weißkittel. 
          Die Beschreibung dieser Charaktere und ihres Krankenhausalltags nimmt 
          meiner Meinung nach zu viel Raum ein.Vielen Dank an unsere Rezensentin Katja Perret.
 Die Kriminalhandlung bleibt deswegen lange Zeit auf der Strecke. Erst 
          als sich Veronika Lundborg an ein Treffen Maria Kaahns mit einem ihrer 
          Kollegen erinnert, kommt wieder Schwung in die Ermittlungen. Die Lösung 
          liegt im privaten Bereich, soviel sei verraten. Das Hinarbeiten auf 
          das 'grande finale', das leider keins ist, gestaltet sich allerdings 
          viel zu zäh, was auch daran liegen mag, dass Karin Wahlberg durch 
          ihre Erzählweise keine Stimmung zu erzeugen vermag. Die Charaktere 
          bleiben einem seltsam unvertraut und man ist sogar fast froh diesem 
          Krankenhaus(roman) den Rücken kehren zu können.
 © 2003 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
 
 
 
                  
 
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