Der Schriftsteller Ilkka Remes wurde 1962 im südostfinnischen 
                Seengebiet geboren, in der Nähe der sowjetischen Grenze. 
                "Als Kind vertiefte ich mich am liebsten in Phantasiespiele, 
                anstatt mir einen großen Freundeskreis zu suchen. Ich habe 
                sehr wenig ferngesehen, das Lesen war für mich die natürlichste 
                Art, mich an Geschichten und Abenteuern zu freuen. Zu meinen weiteren 
                Hobbies als kleiner Junge gehörten: Wissenschaft, Technik 
                und das Bauen verschiedener Apparaturen." Remes wählte 
                trotzdem keinen technischen Beruf, sondern studierte an der Handelshochschule 
                in Turku Wirtschaftskommunikation und in London Visuelle Kommunikation.
                
                "Damals interessierte ich mich auf der einen Seite für 
                kreatives Arbeiten, auf der anderen Seite aber auch für die 
                akademische Forschung. Meine Magisterarbeit schrieb ich auf dem 
                Gebiet der Sozialpsychologie, und anschließend spielte ich 
                ernsthaft mit dem Gedanken, eine Doktorarbeit zu verfassen. Mich 
                faszinierte, wie sich Menschen als Individuen und in Gruppen verhalten. 
                Am Ende zog die Wissenschaft aber den Kürzeren gegenüber 
                der Tätigkeit, die am effektivsten die Phantasie kanalisiert." 
                Zu Beginn des Studiums gründete Remes eine eigene Firma für 
                PR und Kommunikation. So konnte er die kommunikationswissenschaftliche 
                Theorie mit der praktischen kreativen Arbeit verbinden.
                
                "Das mit dem Schreiben fing ursprünglich wohl mit meiner 
                lebhaften Phantasie an, und mit dem Wunsch, eine Geschichte zu 
                erzählen - sie möglichst effektvoll zu erzählen. 
                Es war eine tüchtige Portion Herausforderung dabei: Wie kann 
                ich den Leser genau so mitreißen, wie es mir selbst bei 
                einer guten Geschichte passiert."
                
                "Das erste Drittel meines ersten Buches schickte ich ziemlich 
                gespannt an einige Verlage. Damals lebte ich in England, und als 
                mich ein Verleger anrief, war das die Überraschung, auf die 
                ich gehofft hatte. Er wollte wissen, wie die Geschichte weitergeht, 
                denn er hatte Zweifel, ob ich fähig wäre, am Ende alle 
                Fäden zusammenzuführen. Ich sagte ihm, dass ich einer 
                Prämisse von Samuel Goldwyn folge: 'Eine gute Geschichte 
                fängt mit einem Erdbeben an und läuft dann auf ihren 
                Höhepunkt zu.'"
                
                "Ich kann nicht regelmäßig jeden Tag von acht 
                bis fünf schreiben. Es ist meine Leidenschaft, Geschichten 
                zu erfinden, und wenn es mich drängt, schaue ich nicht auf 
                die Uhr. Nach einer intensiven Arbeitsphase kann mich aber auch 
                wieder in Ruhe anderen Dingen zuwenden."
                
                "Ich bin ein ungeduldiger Typ, und in dieser Hinsicht eigne 
                ich mich eigentlich ausgesprochen schlecht für das Schreiben 
                umfangreicher Romane. Immer wieder kommt mir der Prozess quälend 
                langsam vor. Zum Glück kann ich mich da herausretten, indem, 
                ich meine Figuren in aufregende Situationen manövriere, Aspekte 
                untersuche, die mich interessieren oder überraschende Wendungen 
                erfinde, die neue Energie in die Geschichte pumpen." Die 
                Leserschaft von Remes in Finnland ist von Buch zu Buch größer 
                geworden, aber er selbst vermag nicht einzuschätzen, woher 
                die Beliebtheit rührt. "Ich weiß darauf keine 
                Antwort, aber es belegt immerhin einen Aspekt: mein eigener Geschmack 
                scheint dem literarischen Geschmack anderer Leser nahe zu sein. 
                Ich schreibe für mich, das heißt, ich mache Bücher, 
                die ich selbst gerne lesen würde. Als Leser will ich nicht 
                unterschätzt werden, darum unterschätze auch ich meine 
                Leser nicht, sondern lasse ihnen die Freude der eigenen Erkenntnis, 
                denn Leute, die Bücher lesen, sind intelligente Leute, die 
                verfolgen, was um sie herum passiert."
                
                Ilkka Remes hat in Finnland mehrere renommierte Preise bekommen, 
                u. a. den Kalevi-Jäntti-Preis, den Preis der Finnischen Krimigesellschaft 
                und den Literaturpreis der Olvi-Stiftung. Weitere Informationen 
                über den Autoren Ilkka Remes finden Sie auf seiner 
offizielle 
                Homepage und 
auf 
                deutsch auf der vom dtv eingerichteten Website.
                
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