|  "Ehrenmord" 
          von Björn Hellberg
Eigentlich hätte es ein erholsamer Urlaub auf der dänischen 
        Insel Bornholm werden sollen. So wie Kommissar Sten Wall es schon seit 
        mehr als 20 Jahren praktiziert.  Der Sunnyboy, Staatsanwalt Elfvegren, wird kaltblütig 
          vor seiner eigenen Villa erschossen. Die Kripo vermutet einen Profikiller 
          hinter der brutalen Tat. Doch Jan Carlsen, ein Kollege und Freund von 
          Kommissar Sten Wall, vermutet im Elfvegren- Mord einen Zusammenhang 
          mit einem alten Fall in dem der Staatsanwalt und der Kommissar jemanden 
          zu einem längeren Gefängnisaufenthalt verholfen haben. Der 
          damals Verhaftete schwor blutige Rache. Als Carlsen Sten Wall, der auf 
          Bornholm urlaubt, telefonisch informieren und auch warnen möchte, 
          ist dieser nicht erreichbar. Dieser und andere Umstände machen 
          den Urlaub für Sten Wall zum gefährlichsten seines Lebens, 
          denn Carlsen liegt mit seinem Verdacht nahezu richtig.Vielen Dank an Helmut Schlatzer aus Graz
 Björn Hellbergs Sten Wall ist ein älteres alleinstehendes 
          Gewohnheitstier. Alles muß geplant werden und nichts darf vom 
          Weg abweichen. Der Kommissar wirkt typisch schwedisch, also melancholisch. 
          Er trauert bei jenen Szenen, in denen sich in seinem Ferienhotel im 
          Zimmer über ihm ein junges Pärchen nächtelang lautstark 
          liebt, seiner eigenen Jugend nach.
 
 Björn Hellberg schrieb mit Ehrenmord einen durchwegs spannenden 
          Krimi, in dem der melancholische alte Kommissar, der gerne mal einen 
          draufmacht, zur Zielscheibe eines kranken Killers wird, der es sich 
          zur fixen Idee gemacht hat, aus einem bestimmten Grund auch nach dem 
          Leben Sten Walls zu trachten.
 © 2002 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
 | 
| Ist Ehre ein Grund für Serienmorde? "Ehrenmord" 
          von Björn Hellberg
Sten Wall, ein alternder Kriminalkommissar, wollte 
          eigentlich nur seinen Urlaub auf Bornholm verbringen. Aber plötzlich 
          geschehen Dinge, deren Ursprünge weit in der Vergangenheit liegen. 
          Spannung zieht sich durch den gesamten Kriminalroman „Ehrenmord“ 
          des schwedischen Autors Björn Hellberg. Atmosphärisch und 
          dicht stellt Hellberg in Kapiteln, die mit den jeweils handelnden und 
          denkenden Personen überschrieben sind, drei Leben dar: das des 
          alternden, übergewichtigen Kommissars Sten Wall, das seines Kollegen 
          und Freundes Jan Carlsson und das des Mörders. Besonders die Charakterisierung 
          Walls macht den Kommissar sympathisch, menschlich und normal. Seine 
          Gedanken sind ständig bei seinem Urlaubsziel Bornholm, das in schillernden 
          Farben gezeichnet ist. Felsige Küsten und kleine Orte entstehen 
          förmlich vor dem geistigen Auge des Lesers. Auch Kommissar Jan 
          Carlsson und seine Frau Gun sind lebendig dargestellt, mit all den kleinen 
          Problemen und Freuden des Alltags eines seit vielen Jahren verheirateten 
          Ehepaars.Ganz anders sieht es beim einzelgängerischen Mörder 
          aus. Hellberg versteht es, sich in dessen kranke Psyche hineinzudenken 
          und den Leser an den Planungen seiner Morde teilhaben zu lassen, die 
          ein wahrhaft überraschendes Motiv haben.Gegen Ende des Romans wird 
          die Handlung weiter verdichtet. Während zuvor stets die drei Hauptpersonen 
          nebeneinander und weit voneinander entfernt agieren, liegt die erzählerische 
          Klimax im Zusammentreffen Walls, Carlssons und des Mörders. Hellberg 
          führt seine Leser immer wieder auf falsche Spuren, lässt sie 
          kriminalistisch denken, vermuten und verdächtigen und mitzittern, 
          bis sich die Lösung schließlich folgerichtig zusammenfügt.
 
 
                  
 
                    | Buchtipp |  
                    |  |   "Ehrenmord"stellt zwar die Kriminalromane des ebenfalls schwedischen 
          Autors Henning Mankell nicht unbedingt in den Schatten, weist aber doch 
          Ähnlichkeiten auf, vor allem, da auch hier dem Mordmotiv nicht 
          mit Logik und Vernunft auf die Spur zu kommen ist.Vielen Dank an Christopher D. Göbel, Mitarbeiter 
        der [ Hersfelder 
        Zeitung ] © 2002 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
 |