Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
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"Die Jäger auf Karinhall" von Carl-Henning Wijkmark

Bei Hermann Göring zu Hause. Ein historisch-pornografischer Spionagethriller


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Dieses Buch erstaunt und verstört durch seine Radikalität. In fast vierzig Jahren hat es nichts von seiner Kraft verloren und vermag zu beeindrucken, obwohl wir uns in Deutschland dem Nationalsozialismus und seinen Protagonisten inzwischen auch satirisch nähern können. Es ist gut, daß der kleine Berliner Verlag Matthes & Seitz Carl-Henning Wijkmarks "Die Jäger auf Karinhall" in der hervorragenden Neuübersetzung von Paul Berf wieder auf den deutschsprachigen Markt gebracht hat.

Der Thriller beginnt damit, daß sich der marathonlaufende und sexsüchtige norwegische Theologiestudent Roar Trøgesen vom britischen MI6 anwerben läßt, um Hermann Göring auszuspionieren, dem London eine Schlüsselrolle in der deutschen Aufrüstung und Außenpolitik zuschreibt. Am Ende des Buches ist Göring hochzufrieden: Seine Gegner sind tot oder gewarnt, und der Duce Benito Mussolini bemüht sich zu ihm nach Karinhall, nachdem er mit Hitler in Berlin den gemeinsamen Überfall auf das republikanische Spanien verabredet hatte. Dazwischen liegen drei Tage Anfang August 1936, in denen Wijkmark die Olympischen Sommerspiele in Berlin, den Beginn des Spanischen Bürgerkrieges, den ersten Moskauer Schauprozeß und Görings traditionelle Jagdgesellschaft stattfinden läßt. Die Jagdgesellschaft entwickelt sich schnell zu einer atemberaubenden Orgie aus politischen Verhandlungen, Spionage und Gegenspionage, Sabotage und allumfassender Illoyalität, gewalttätigem Sex (für den der Hausherr 200 Huren aus dem KZ Sachsenhausen herankarren ließ), Mord und Totschlag.

  Carl-Henning Wijkmark bei schwedenkrimi.de
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Damit der deutsche Leser die Wijkmarksche Ironie und sicher auch die mit großem Spaß beschriebenen expliziten Sexszenen nicht mißverstehe, ist den "Jägern auf Karinhall" ein Nachwort des schwedischen Schriftstellers Steve Sem-Sandberg beigegeben. Dieser ist ganz fasziniert von dem literarisierten Göring, den Wijkmark als hochintelligenten, gut organisierten NS-Multifunktionär zeigt, der in seinem bekannt imperialen Lebensstil schwelgt. Sandberg schlägt vor, den Thriller als Parabel über das symbiotische Verhältnis des Bösen zum Exzeß zu lesen. Das individuelle Böse also, dieser beliebte Topos auch von Serienkiller-Krimis, das faktisch aus sich selbst heraus existiert und auch nicht erklärt werden muß. Glücklicherweise ist das Buch klüger als das Nachwort. "Die Jäger auf Karinhall" zeigt, was passiert, wenn sich absolut skrupellose Menschen eine faktisch rechtsfreie Gesellschaft schaffen, und fragt auch nach den dahinter liegenden Interessen.

Vielen Dank an Dr. Kerstin Herbst aus Berlin
© Februar 2011 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien





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