| Lars Molin wurde 1942 in Undersåker, Jämtland 
          geboren und ist 1999 im Alter von 56 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. 
          Er galt als einer der größten Volksschriftsteller, war aber 
          vor allem eine "vitalisierende und schockierende Injektion" 
          für das schwedische Drama in TV und Theater. Lars Molin war verheiratet 
          und hatte drei Kinder.
 Lars Molin, schwedischer Autor und Regisseur, allzu lange bekannt als 
          "Der schreibende Straßenarbeiter" aufgrund seiner 8jährigen 
          Arbeit beim staatlichen Straßenwesen. Nachdem der Debütroman 
          "Bomsalva" (Fehlschuss) 1970 erschienen war, arbeitete er 
          jedoch nur noch ein Jahr in seinem ursprünglichen Job; danach widmete 
          sich Molin ganz dem Schreiben und der Arbeit als Regisseur. Sein Debüt 
          als TV-Dramatiker feierte Molin 1971 mit "Hon kallade mig jävla 
          mördare" (Sie nannte mich verfluchter Mörder). Im selben 
          Jahr erregte er mit der freizügigen Satire "Badjävlar" 
          (Badeteufel) Aufsehen. 1973 führte er erstmals fürs Fernsehen 
          Regie, und zwar für die Serie "Mona och Marie" (Mona 
          und Marie), die ebenfalls aus seiner Feder stammte. 1978 schließlich 
          fühlte er sich reif für eine Verfilmung seines Debütromans. 
          1981 drehte er seinen zweiten Kinofilm "Höjdhopparen" 
          (Der Hochspringer). An den beiden Romanen "Polare" (Kamerad, 
          1976) und "Repmånad" (Reservistenübung, 1979) war 
          Molin gleichfalls als Co-Autor beteiligt. 1978 führte das Stadttheater 
          Göteborg sehr erfolgreich Molins "I afton dans" (Heute 
          abend Tanz) auf, aber dem breiten Publikum wurde Molin vor allem durch 
          seine Fernsehproduktionen bekannt, unter anderem als Autor von "Nybyggarland" 
          (Neues Land, 1974) und "Tjocka släkten" (Fette Verwandte, 
          1975). Ob es sich um hohe Tiere aus der Politik, um Milchschemel oder 
          industrielle Auswüchse handelte, stets war Molin auf der Seite 
          des kleinen Mannes von der Straße und auch wenn er nun in Stockholm 
          lebte, hatte er nicht vergessen, wie es den Menschen in Schwedens dünnbesiedelten 
          Gebieten erging. Mit zärtlichem Mitgefühl und burleskem Humor 
          geißelte er sowohl menschliche Schwächen als auch die Missgriffe 
          seiner sozialdemokratischen Parteibrüder.
 
 
 
                  
 
                    | Buchtipp |  
                    |  |   Eine Reihe mehr und mehr aufsehenerweckender TV-Stücke wie "Zombie!" 
          (Zombie! 1982), "Midvinterduell" (Mittwinterduell, 1983), 
          "Pengarna gör mannen" (Geld macht den Mann, 1984), "Korset" 
          (Das Kreuz, 1985), "Fläskfarmen" (Schweinefarm) und "Kungligt 
          toalett" (Königliche Toilette, beide 1986) oder "Saxofonhallicken" 
          (Der Saxofonzuhälter, 1987) führten schließlich zum 
          Meisterwerk "Tre kärlekar" (Drei Lieben), ein Film von 
          einer Länge von elf Spielfilmen, mit zwei Ausstrahlungen 1989 und 
          1991 und mit knapp 2 Mio. Zuschauern. Die Serie brachte ihm sowohl Expressens 
          TV-Preis 1989 sowie den Thaliapreis 1991 ein.1998 erhielt er gar den 
          begehrten Emmy für "Den tatuerade änkan" (Die tätowierte 
          Witwe).Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung:
 Lars Molins Bücher:
 "Bytet" 1995 (Der Austausch; hier verarbeitete Lars Molin 
          seine Erfahrung mit dem 1. Herzinfarkts im Alter von 47 Jahren.)
 "Duell i gryningen" 1985 (Duell bei Morgengrauen)
 "Korset" 1985 (Das Kreuz)
 "Bomben" 1980 (Die Bombe)
 "Träkusten" 1979 (Die Holzküste)
 "Sommarmord" 1977 (Sommermord)
 "Lassas" 1975 (Die Ladung)
 "Vild-Hussen" 1973 (Wildmeister)
 "Bomsalva" 1970 (Fehlschuss)
 Alexandra Hagenguth/
 © Januar 2003 - Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur 
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